Veranstaltungsort: Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin
Eintritt frei!
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Masuren im ehemaligen Ostpreußen Teil Polens. Nachdem die deutsche Bevölkerung weitgehend geflüchtet oder vertrieben war, wurde auch das masurische Dorf Steinort neu besiedelt. Bis 1945 war der Ort weithin bekannt als Sitz der Grafen von Lehndorff. Der letzte Schlossherr, Heinrich von Lehndorff, zählte zum Widerstand vom 20. Juli 1944.
Ulla Lachauer erzählt von Polen, Ukrainern und Belarussen, die meisten ihrerseits Vertriebene aus dem Vorkarpatenland, aus Wolhynien und dem Gebiet um Wilna, die nach 1945 in die Häuser der vertriebenen Steinorter zogen. Wie die wenigen Masuren, die dageblieben waren, kämpften sie ums Überleben und mussten sich im sozialistischen Polen zurechtfinden. Mittelpunkt des Dorfes Sztynort war der „Pałac“: Das Lehndorffsche Schloss war jetzt Sitz der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Auf dem Podium diskutieren Agata Kern, Piotr Wagner, Ulla Lachauer und Andreas Kossert darüber, wie die Siedler verschiedener Herkunft zusammenfanden. Welche Wege gingen ihre Kinder und Enkel? Was geschah nach 1989? Zu den Themen, denen sich Sztynort auch heute stellen muss, gehört die Sorge um das verfallende Schloss.
Programm
Begrüßung
Dr. Nils Köhler, Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Einführung: Geschichte und Kultur Masurens
Dr. Andreas Kossert, Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Migrationsgeschichten um Steinort/Sztynort
Ulla Lachauer, Buchautorin und Dokumentarfilmerin
Podium
Ulla Lachauer
Dr. Andreas Kossert
Agata Kern, gebürtig aus Sztynort, Kulturreferentin am Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg
Piotr Wagner, Kulturschaffender, Dolmetscher und Reiseleiter in Sztynort
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e.V.