Kabinettausstellung
Eduard Bischoff, „Krajebieter“, Holzschnitt, 1963, Ostpreußisches Landesmuseum

„Stinthengste, Krähenbeißer, Lange Wurst und Co.“ Ostpreußische Bräuche im Wandel

21.10.2023 – 25.2.2024

Bräuche bestimmen unser Leben, im Alltag sowie zu besonderen Anlässen. Warum aber tragen wir weiße Hochzeitskleider? Wieso suchen wir Ostereier an Ostern? Wieso hat man in Ostpreußen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag keine Spinnräder benutzt? Wieso mussten Frauen an Fastnacht aus einem Bügel springen und was passierte, wenn sie hängen blieben? Dafür gibt es die verschiedensten Gründe und Entstehungsgeschichten. Überall auf der Welt entstehen immer wieder neue Bräuche und bestimmen das Leben der Menschen, die sie ausüben – sie geben Halt und Sicherheit und helfen, den Alltag und das Leben zu strukturieren. Sie sind ein zentrales Element der Gemeinschaft sei es im Dorf, der Nachbarschaft, der Familie, unter Freunden oder bei der Arbeit. So verschieden die sozialen Gruppen, so verschiedenen die Bräuche und Anlässe für die ritualisierten Handlungen. Auch in Ostpreußen haben sich im Laufe der Zeit die verschiedensten Bräuche entwickelt, manche kommen uns heute noch sehr bekannt vor, andere erscheinen uns ein wenig veraltet, wieder andere führen uns in eine völlig fremde und einzigartige Welt. Einem Teil dieser Bräuche widmet sich die neue Kabinettausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum. Darüber hinaus wird exemplarisch der Frage nachgegangen, was mit den Bräuchen nach Flucht und Vertreibung wurde. Sowohl in der neuen Heimat als auch im heutigen Polen, Litauen und Russland.