"Erinnerung an Ostpreußen" (Hermann Brachert, Bronze, 1970).

Der Schöpfer der „Erinnerung an Ostpreußen“

25.1.2023 – 18.30 Uhr

Vortrag von Dr. Jörn Barfod zum Gedenken
an den Bildhauer Hermann Brachert (1890 – 1972)

Eintritt: 4,00 €

Der Bildhauer Hermann Brachert, geboren 1890 in Stuttgart, gehört zu den bedeutendsten und vielseitigsten Künstlern Ostpreußens zwischen 1920 und 1945. Als Ziseleur und Bildhauer in seiner Heimatstadt ausgebildet, erhielt er 1919 einen Ruf als Lehrer an die Kunst- und Gewerkschule nach Königsberg. Stein-, Holz- und Metallplastik sowie Goldschmiedekunst waren seine Fächer. 1930 wurde er künstlerischer Berater an der Staatlichen Bernstein-Manufaktur. Öffentliche Aufträge bildhauerischer Arbeiten erhielt er u. a. für bedeutende Bauten Königsbergs, so an der Universität, an der Ostmesse, am Hauptbahnhof u.v.a.

1933 erhielt Brachert Arbeitsverbot, manche seiner Arbeiten wurden aus der Öffentlichkeit entfernt oder gar zerstört. Erst ab 1936 bekam er wieder Aufträge. 1945 wurde ein großer Teil seiner Arbeiten in Ostpreußen durch den Krieg zerstört.

Ab 1946 leitete er den Wiederaufbau der Stuttgarter Kunstakademie als Professor für Bildhauerei und Rektor. Hier konnte er sein Schaffen fortsetzen. Öffentliche Aufträge und Ehrungen wurden ihm nun reichlich zuteil. Er starb vor 50 Jahren, 1972, in Schlaitdorf bei Stuttgart.

Mit seiner klassizistischen Stilsprache moderner Prägung setzte Brachert in Königsberg die um 1920 geprägte Ortstradition mit neuen Impulsen fort. Bis heute wirkt sein Werk u. a. in Baden-Württemberg wie im jetzt russischen Kaliningrader Gebiet, wo ihm sogar ein eigenes Museum gewidmet ist.

Dr. Jörn Barfod, der langjährige Kustos und stellvertretender Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums, erinnert mit einem Lichtbildervortrag an den bedeutendsten Bildhauer in Ostpreußen der Zwischenkriegszeit.

Anmeldung erforderlich unter Tel. 04131-759950 oder