Öffentliche Sonntagsführung und Finissage mit Kurator Dr. Eike Eckert
1,50 € zzgl. Museumseintritt
Letztmals führt Kurator Dr. Eike Eckert durch das alte Dorpat in den 1890er Jahren, das in der Kabinettausstellung mittels ausgewählten Fotoansichten von Straßen, Gebäuden und Denkmälern wieder lebendig wird.
Nach den Verwüstungen des 18. Jahrhunderts durch den Nordischen Krieg (1700-1721) und einer Vielzahl von Bränden in der Stadt wurde die mittelalterlichen Bausubstanz Dorpats stark zerstört. Wichtig für den Wiederaufstieg Dorpats und eine neue städtische Blütezeit wurde die Wiedereröffnung der Kaiserlichen Universität Dorpat 1802 durch den russischen Zaren. Ein neuer Universitätsbau 1809 sorgte für eines der Wahrzeichen der Stadt. Die Errichtung eines baulichen Universitätsensembles auf oder um den Domberg erfolgte im Stil des Klassizismus. Einige Bauten dieses „Embach-Athens“ werden durch die fotografischen Ansichten wiedergegeben, wie die umgebaute Universitätsbibliothek in der Ruine des Doms (1804-1807), das Anatomicum (1805), der Botanische Garten (1806) oder die Sternwarte (1811). Andere, wie die Ansichten der von der Zarin gestifteten und 1784 eröffneten Steinbrücke, des wiedererrichteten Rathauses (1789) oder des Bahnhofes (1877) sind Ausdruck des zunehmenden städtischen Wohlstandes und des technischen Fortschritts.
Die frühen, aber bestechend scharfen Aufnahmen werden im Original und als vergrößerte Replik präsentiert und ermöglichen so interessante und detaillierte Einsichten in das städtische Leben der Lüneburger Partnerstadt Tartu Ende des 19. Jahrhunderts.
Eine Anmeldung unter Tel. 04131 759950 oder Email: ist erforderlich.