Die Kunstszene in der jungen Bundesrepublik entwickelte sich lebhaft mit Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs. Neue Einflüsse der internationalen Moderne stellten einen radikalen Bruch mit der vorherigen Kunst im Dritten Reich dar. Zwischen Tradition und völliger Abstraktion gab es auch Mittelwege, die man als „gemäßigte Moderne“ bezeichnen könnte.
Diese Richtung passte zu der aufstrebenden Mittelschicht im sogenannten Wirtschaftswunder der 1950er Jahre. Druckgrafik war dazu ein geeignetes Medium. Die Blätter waren erschwinglich und konnten das neue Heim modern, aber doch nicht befremdlich schmücken.
In dieser Richtung versuchten auch zwei Künstler aus Ostpreußen, Ute Schmolling (1924-2014) und Gerhard Matzat (1921-1994), sich in der Metropole Frankfurt mit ihren Arbeiten zu behaupten. Thematik und Stil ihrer Druckgrafiken sind typisch für ihre Zeit. Beide hatten 1939 bzw. 1942 ihr Studium an der Königsberger Kunstakademie begonnen und setzen nach Kriegsende die Ausbildung in Frankfurt fort bei dem aus Königsberg gekommenen Wilhelm Heise.
Die Arbeiten von Ute Schmolling sind Schenkungen der Künstlerin an das Ostpreußische Landesmuseum; die Arbeiten von Gerhard Matzat sind Schenkungen aus dem Nachlass von Dr. med. Alfons Laduch, Kelkheim, einem Jugendfreund des Künstlers. Aus diesen Beständen zeigt die Ausstellung eine Auswahl.