Aktueller Stand

2023. Mai: Workshops zu Ausstellungsplanung und Virtuelle Welt

Die virtuelle Rekonstruktion des Kantischen Königsbergs um 1800 macht rasante Fortschritte. Es wird ein Projekt der Superlative: 3.800 Privathäuser, 440 öffentliche Bauwerke, 3.000 Hilfsbauwerke wie Ställe, Unterstände, Hütten etc., 5.000 Plätze und Hinterhöfe, 200 größere Marktplätze, 21.000 Bäume unterschiedlicher Art. Nun folgen noch die Bewohner, Kutschen und Schiffe sowie natürlich die "echten" Oberflächen, also all die Texturen, welche eine lebendige Stadt und ihre Straßen kennzeichnen: die Häuser mit Putz und Struktur, Schmutz, Dreck, Alter und Abnutzung. Es wird spannend!

2023, April: Abschluss der archäologischen Grabungen

Die Grabungen der Firma Archaeofirm dokumentierten Siedlungsschichten, die in den Jahrzehnten um 1200 n. Chr. abgelagert worden sind. Darunter wurden noch ältere Spuren gefunden, u.a. Wagenspuren, die eine bisher nicht bekannte Wegeverbindung belegen, ev. aus dem 12. oder frühen 13. Jh.. Somit setzte die dortige Siedlungstätigkeit früher ein als durch schriftliche Quellen zu vermuten war. Ansonsten finden sich Funde ab dem 13. Jh. für einen typischen Hinterhof mit Siedlungsgruben und dem Nachweis handwerklicher Tätigkeiten; ab dem 15. Jh. vermutlich eine Schmiede. Das geborgene Fundmaterial ist ausgesprochen reich und beweist weitreichenden Handelsverbindungen durch bunt glasierte Keramik aus England, Frankreich oder Skandinavien, bemalte Keramik aus dem Rheinland oder Luxusgeschirr aus Südniedersachsen und dem Rheinland, alles aus dem 13./14. Jh.

2023, März: Beginn der Erdarbeiten und archäologischen Grabungen

In einem ersten Schritt wird die obersten Erdschicht, nicht ganz ein Meter, abgetragen, da diese keinerlei historische Objekte enthalten kann. Ab dann wird vorsichtig Schicht für Schicht abgetragen.

2023, Februar: Beginn der Verbauarbeiten

Inmitten der Altstadt gelegen und umgeben von vielhundertjährigen Häusern ist das Einbringen der stabilisierenden Stahlträger ein sensibler Prozess. Mit einer Schnecke wird erschütterungsarm vorgebohrt, bevor die mächtigen Stahlträger eingebracht werden. Eine Spezialfirma aus Hamburg übernahm die komplizierte Aufgabe und löste sie souverän. Im Hintergrund die begleitenden Archäologen, welche die heraufgebrachte Erde gleich auf historische Funde sichten. Einige wenige Keramikscherben und eine ganze Reihe Knochen von Schafen belegen schon jetzt eine längere Nutzung der Liegenschaft.

2022, 8. Dezember: Spatenstich

In Anwesenheit und mit Grußworten von Falko Mohrs, dem Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, und Maria Bering, der Abteilungsleiterin „Geschichte; Erinnerung“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie weiteren geladenen Gästen wurde der erste Spatenstich zum Erweiterungsbau feierlich begangen. Der Architekt Gregor Sunder-Plassmann führte in das Bauprojekt ein.

Foto v.l.n.r.: Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch; Klaus Brähmig (früher MdB), Ministerialdirektorin Maria Behring (BKM), Minister Falko Mohrs, Museumsdirektor Dr. Joachim Mähnert, Kakob Blankenburg MdB, Rolf-Dieter Carl (Ostpreußische Kulturstiftung), Eckhard Pols (früher MdB), Hubertus Hilgendorff (Ostpr. Jagd- und Landesmuseum e.V.), Hiltrud Lotze (früher MdB). Links abgeschnitten: Architekt Gregor Sunder-Plassmann

2022, November: Konzeption erreicht einen Meilenstein

Mit Abschluss des Vorentwurfs stehen nun die Themen und deren räumliche Zuordnung fest. Fachliche Expertise, gestalterische Kreativität und viel gemeinsame Diskussion haben ein abwechslungsreiches Ausstellungskonzept entwickelt. Grundrisse und Visualisierungen geben erste Einblicke.

2022, August: Workshop mit den Kuratoren der Bonner Bundeskunsthalle

Die Bundeskunsthalle in Bonn präsentiert vom 24.11.2023-10.3.2024 eine Sonderausstellung zu Immanuel Kant, auch mit Exponaten des Ostpreußischen Landesmuseums. Ein Workshop gab Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch über die Ausstellung. Viele Konzepte müssen konkretisiert werden – Kants kompliziertes Denken soll verständlich gemacht werden und zugleich spannend und unterhaltsam sein. Keine einfache Aufgabe…

2022, Juni: Start der YouTube-Reihe „Kant in 5 Minuten“

In der YouTube-Reihe werden Philosophen und Autoren gebeten, wichtige Begriffe von Kants Philosophie in 5 Minuten leicht verständlich zu erläutern; für den Ausbau der Reihe ist eine Kooperation mit dem neuen Digitalen Kant Zentrum NRW (https://kant-zentrum-nrw.de/) in Planung .

2022, Juni: Vergabe des VR-Projekts „Rekonstruktion des Kantschen Königsbergs“

In Kooperation mit der Bonner Bundeskunsthalle ist eine aufwändige Virtual Reality-Welt in Auftrag gegeben. Sie beinhaltet eine umfassende Rekonstruktion des historischen Königsberg zu Kants Zeit und darüber hinaus Sequenzen, die Grundgedanken Kants spielerisch erlebbar machen. Sie werden eintauchen können in die 1945 untergegangene Pregelstadt und sie in 3D und in 360º sehen – so, wie sie zur Zeit Kants aussah, mit Schloss, Dom, Hafen.

Rohversion der Rekonstruktion des Königsberger Doms, Stand Oktober 2022, © Ostpreußisches Landesmuseum

2021, Dezember: Erste Workshops mit den Gestalterinnen von Sunder-Plassmann-Werner-Szenografie

2021, September: Kant-Tagung in Lüneburg

„Immanuel Kant und sein Wirkungsort Königsberg“, internationale Fachtagung von Historikern und Philosophen, eine Kooperation mit der Historischen Kommission für Ost- und Westpreußen

Tagungsprogramm

2021, September: Neues Kant-Bild entdeckt

„Immanuel Kant und seine Tischgenossen“, Emil Doerstling, Vorstudie:

Der Besitzer Herr Roesch überreicht eine Reproduktion des erst 2020 öffentlich bekannt gemachten Gemäldes, der einzig erhaltenen Version des berühmten Gemäldes im Beisein der Vorsitzenden der "Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs e.V.". Interessant die Abweichungen vom verloren gegangenen Original. Kants Lebensverhältnisse werden bürgerlicher und damit auch etwas realer dargestellt.

2021, Juli: Eine spektakuläre Neuerwerbung: das „Kant-Glas“

Das älteste bekannte Objekt zu Kant, von 1763, mit Gravuren von Kant und seinen Freunden, erworben aus dem Besitz der Familie Motherby durch Vermittlung der "Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs e.V.". Es belegt zudem, wie früh Kant bereits mit Green und anderen bekannt und befreundet war.

2021, Oktober: Architekt und Gestalterteam gefunden

Das Büro Sunder-Plassmann Architekten gewinnt den europaweiten Architekturwettbewerb, die Ausstellungsgestaltung übernimmt das Büro Sunder-Plassmann & Werner Szenografie

2020, August: Immanuel Kant Abteilung geschaffen

Der promovierte Philosoph Dr. Tim Kunze wird neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator der Kant-Ausstellung

2020, Mai: Der Bauvorbescheid der Stadt liegt vor

Wir danken dem Büro gropp + möller Architekten

© gropp + möller architekten PartG mbB

2018/19 Finanzierung vom Bund und Land wird gesichert

2017 Machbarkeitsstudie zum Erweiterungsbau (von Sunder-Plassmann Architekten)

© Sunder-Plassmann-Architekten

2016 Die Sammlung des "Museum Stadt Königsberg" (Duisburg) wird übernommen

über 3000 Objekte sowie Archivalia und Bücher, besonders die Kant-Sammlung

Blogartikel